Sonntag, 1. Juni 2014

Hoch hinaus

Ich bin ein Kind des Nordens. Ich liebe das Meer, unser plattes Land und unsere platte Sprache.
Aber genau so sehr liebe ich die Berge. Wir fahren im August nach Österreich und ich habe das immer noch nicht wirklich realisiert, dass ich nach fünf Jahren wieder dorthin kommen werde, wo ich in meiner Kindheit oft die Ferien verbracht habe. Gleichzeitig weckt es wieder die Sehnsucht nach größeren Zielen.
Himalaya, Kilimandscharo-Massiv ... zwei der Orte, die ich unbedingt einmal bereisen will. Ich könnte Stunden damit verbringen, Bücher und Internetseiten über Bergsteigen durchzulesen, Geschichten und Erstbesteigungen. Es ist eine Leidenschaft, die mich nie losgelassen hat, auch wenn ich in den letzten Jahren oft vermieden habe, daran zu denken, weil es in so unerreichbare Ferne gerückt ist.
Natürlich sind da nicht nur die schönen Seiten. Ich weiß um die Gefahren Bescheid, um plötzliche Lawinenabgänge, um Erfrierungen und Abstürze und ich weiß, wie viele Bergsteiger bei dem Versuch, einen Gipfel zu erklimmen, umkommen oder verschwinden.
Es macht mir nicht wirklich etwas aus. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem sicheren Bürojob und der Teilnahme an Expeditionen, ich würde immer letzteres wählen.
Papa und ich haben vorhin über verschiedene Bergsteiger geredet,über die Achttausender dieser Welt und die Gefahren und nichts kann meine Faszination verringern. Der Everest ist inzwischen geradezu ein Touristenmagnet, mit genug Geld und einem professionellen Team kann nahezu jeder den Gipfel erreichen, aber ich will mehr als das. Es mag sein, dass auch die Depression daran Schuld waren, dass ich keine Träume mehr hatte, aber sie kommen wieder und ich denke, das ist ein gutes Zeichen der Besserung.
Jaa. Irgendwann werde ich auf dem Gipfel des Kibo stehen, irgendwann werde ich im Himalaya sein. Ich schaffe das. 

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